„Es ist vorbei, Baby!“ Wohin mit aussortierten Klamotten?
„Irgendwie hat es nicht so richtig gepasst mit uns beiden. Besser, wir trennen uns!“ Wer Schluss macht mit seinen Sachen, der will sie loswerden. Doch wie und wohin am besten?
Als Personal Shopper biete ich meinen Kunden z.B. nach einem Garderobencheck und dem großen Ausmisten den Service an, die aussortierten Kleider, Schuhe, Taschen und vieles mehr wiederzuverkaufen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten: Second Hand Laden vor Ort, das altbewährte Ebay, neue Onlineplattformen oder der Direktankauf.
Ich habe ein paar für Euch getestet.
Second-Hand vor Ort. In Frankfurt gibt es viele verschiedene Second Hand Shops, die ihre persönliche Note haben. Ein erstklassiger Erhaltungszustand vorausgesetzt, gilt im Bereich hochwertiger Modelabels: Meistens werden zwei Jahre alte Designerteile angenommen oder aber echte Vintage-Sachen. Viel gibt es dafür nicht, da die Ware im Prinzip für das Doppelte verkauft werden muss und der Second-Hand-Kunde nicht gerne viel dafür bezahlt. Und wenn Konfektionsgröße und Modegeschmack dem Käufer nicht zusagen, muss ich vieles wieder abholen und dann liegt es zuhause rum.
Ebay. Die altbewährte Plattform ist weiterhin okay, in Sachen Mode haben ihr aber andere spezialisierte Plattformen wie z.B. Mädchenflohmarkt, Rebelle oder Westware Colletive den Rang abgelaufen. Bei Ebay ist es oft am besten, mit einem Euro zu starten und zu hoffen, dass der Artikel hochgesteigert wird. Vieles, auch ältere, aber gepflegte Sachen, bekommt man für ein paar Euro los. Hat man 10 bis 20 Teile, summiert sich das.
Der Mädchenflohmarkt ist hübsch aufgemacht und wirkt ansprechend. Das habe ich gleich ausprobiert! Hier stellt der Kunde, wie bei Ebay auch, alles selber ein oder kann einen Concierge-Service gegen eine Gebühr nutzen. Dieser Service bedeutet: Du sendest dem Mädchenflohmarkt kostenlos deine Kleidung, er sieht alles durch, macht Fotos und stellt es samt Text für dich ein. Bei meinem Test war die Handhabung einfach, das hat Spaß gemacht. Leider gab es durch schlechte Absicherung unzuverlässige Käufer, die nicht gezahlt haben, auch nicht nach Erinnerungen durch Mädchenflohmarkt. Ärgerlich! Ein weiterer Minuspunkt: Designerware meiner Kundin, wie Prada-Jeans und Prada Schuhe, wurden von Mädchenflohmarkt als Fakes beurteilt. Da sollte man sich schon richtig gut auskennen.
Mein absoluter Favorit ist Rebelle Luxus Second Hand Fashion. Ebenfalls eine neue Online-Plattform mit gleichem Ablauf – aber hohes Niveau! Inklusive regelmäßiger Werbung per E-Mail, wie bei mytheresa oder net-a-porter. Hier kann man noch richtig gutes Geld für seine Designerware bekommen. Macht großen Spaß, ist absolut professionell und verdient auch wirklich das Vertrauen fürs Verkaufen und Kaufen der hochwertigen, geprüften Ware. Das Team ist auch am Telefon sehr freundlich und kompetent! Das Geld kommt verlässlich. Keine Probleme, volle Zufriedenheit!
Secondherzog kauft sofort gegen Bargeld an. Entweder im Ankaufladen in Frankfurt sowie anderen großen Städten, wo man Kleidung und Accessoires selbst hinbringen kann. Oder per Paketsendung (das Porto übernimmt Secondherzog). Angenommen wird nur Ware, die sie auf ihrer Designerliste führen, aber diese Liste ist lang. Ich finde: Eine gute Sache, wenn man seine Sachen nicht wegwerfen oder spenden möchte und mit Flohmarktpreisen von 2-3 Euro pro Teil zufrieden ist. Meine Designerteile sind allerdings wesentlich mehr wert und nicht zu diesen Preisen zu haben!
Ich ärgere mich über die geringe Wertschätzung der Designerstücke, für die man doch viel Geld bezahlt hat und die ihre Qualität haben. Ein gepflegter Chashmere-Pullover, z.B. von Allude, für 10 Euro ist nun mal ein schlechter Witz. Ein bisschen Wertschätzung sollte es doch noch für manches Designerteil geben!
Jeder kann sich also für seine passende Möglichkeit entscheiden. Warum nicht aus der „Trennung“ noch gutes Geld machen? So tut’s keinem weh! Meinen Kunden bringt es neues Budget und für alle ein Happy-End.