Mond-Preise fürs Millionärs-Feeling. Eher uncool.
Tausend Euro für ein Hoodie: Top oder Flop?
Wofür das „Balenciaga“ auf seiner Brust steht, weiß der hippe junge Mann nicht. Egal, er ist jung und hat das Geld. Label wie Balmain & Co, einst phantastische Couturiers und Zauberer wahrer Eleganz, verkaufen heute unter der Regie von Investoren und Konzernen längst keinen Idealismus oder Kunst mehr. Allenfalls Symbole von Erfolg, Durchsetzungsvermögen und Überfluss, gerne mit viel Bling-Bling, wie Philipp Plein zum Beispiel. Dreihundert Euro für ein T-Shirt? Das zahlen Schulabgänger heute durchaus mal ohne Murren. Selbst wenn das Teil nicht mit Kinder- oder moderner Textilsklavenarbeit entstanden ist – selbst wenn es aus 100% ökologisch korrekter Bio-Baumwolle und Fair-Trade-Initiativen stammt – was rechtfertigt eigentlich diesen Preis? Für einen Standardschnitt, ein Standardmaterial, im Prinzip Massenware bis auf den Markennamen und sein perfekt gemanagtes Copyright! Wo bleibt das künstlerische Genie, die visionäre Gestaltungskraft, die innovative Kreativität des Modeschöpfers? Feines Kunsthandwerk, nur noch von wenigen beherrschte Fertigungstechniken wie in der Haute Couture … weit entfernt! Gefeiert wird letztlich das besonders viel Geld-haben, nicht besonders viel Stil. Gehuldigt wird der Cleverness von Managern, Juristen und Investoren – den Geldmachern eben. Die eigentlichen Schöpfer, nämlich die ästhetisch hochbegabten Designer, werden derweil von einer gnadenlosen, immer schneller getakteten Industriemaschinerie ausgepresst und verschlissen. Um ihre Kraft, Empfindsamkeit und Kunst tut es mir aufrichtig leid. Während ich mich frage: „Wohin soll das eigentlich noch führen?“! Okay finde ich das nicht. Klasse hat das nicht. Mehr Bewusstsein bei aller Freude an der Mode würde ich mir sehr wünschen! Geld genug dafür ist offensichtlich ja da.