JIL SANDER Neueröffnung in der Goethestraße
/0 Kommentare/in Fashion Events/von Claudia BesslerEndlich ist es so weit! Gestern hat der neue Jil Sander Store in Frankfurt eröffnet. Oder werde ich hier direkt nach Mailand gebeamt? Die exklusive Einrichtung des italienischen Architekten Andrea Tognon versetzt mich sofort in ein Hochgefühl. Ach, die fantastische Treppe aus Trachyt (findet man in Venedig) hat die Eröffnung verzögert? Verziehen! Das Warten hat sich gelohnt! In der Herrenabteilung der Clou: ein Tisch aus Carrara-Marmor Cipollino in Form eines Surfbretts auf blauem Teppich. Sonst ist alles schlicht, aber sehr edel gehalten. Viel wertiger präsentiert sich die JIL SANDER Mode jetzt in den großzügigen Räumen auf knapp 300 qm. Alles hängt sehr locker, wie es sein sollte auf diesem Fashion-Level. Im Gegensatz zu früher sind die Ankleiden nun etwas versteckter, diskreter im 1. OG platziert; eine enorme Verbesserung für ein viel exklusiveres Kundenerlebnis in angenehmer Ruhe.
Die Mode selbst ist natürlich auch auf höchste Ansprüche ausgerichtet, ganz typisch puristisch – Jil Sander eben! Die extrem reduzierten, glasklaren Schnitte und wunderbaren Materialien sind nach wie vor eine Klasse für sich. Auch für den anspruchsvollen Mann. Was mich besonders begeistert hat? Bei den Damen fielen mir die stylischen Sandalen mit Blockabsatz und die einmaligen Strohhüte auf. Und für den Herrn war der olivfarbene Regenmantel eine Entdeckung.
Mit Elsa Nardolillo, seit neun Jahren Geschäftsführerin bei JIL SANDER in Frankfurt, werde ich mich demnächst zu einem ausführlichen Interview treffen. Was sie mir – außer ihrer Freude über den richtigen Rahmen für ihre Marke – sonst noch so verrät? Bleiben Sie neugierig. Bis bald!
Schon entdeckt? Claudia Bessler Stylist im aktuellen FLAIR Magazin!
/1 Kommentar/in Clippings/von Claudia BesslerWie bitte, schon wieder Mid-Season Sale?!
/0 Kommentare/in Ehrlich gesagt/von Claudia BesslerKaum vier Wochen ist es her, da hat man die ersten neuen Teile für den Sommer erstanden. Beispielsweise tolle Basics von COS. Die hat man dann zuhause mit Vorfreude auf die wärmere Saison in den Schrank gehängt. Doch jetzt gibt es genau diese Teile schon für 50% – 70% !!! Ich hab’s satt.
Bei dem Wetter konnte man die Sachen noch gar nicht anziehen und schon sind sie reduziert, wertlos, passé. Zumindest vermittelt dies der Mid Season Sale. Denn eine komplett neue Kollektion hängt schon wieder im Store, wie bei COS im oberen Stockwerk. Was soll das denn?
Offenbar konkurrieren COS & Co. auf diese Weise im ganz großen Stil miteinander. Da wird extra in Massen überproduziert. Wahnsinn! Mir macht das keinen Spaß mehr. Ja, irgendwie fühle ich mich geradezu betrogen. Kleidung, die man doch immerhin noch für etwas Besondereres hielt, vor allem bei den hochpreisigeren Stücken, wird hier regelrecht verramscht.
„Eigentlich liebe ich COS für seine Basics und die sehr tragbaren eleganteren, modischen Teile. Die sind auch für meine Kundinnen toll. Bei COS findet man stets alle Altersgruppen, die Leute dort ergeben eigentlich immer ein schickes, modernes, auch trendiges, aber gutes Gesamtbild. Außer beim Sale. Ich denke, nicht nur ich ärgere mich darüber.“
Außerdem wird den Einzelhändlern durch die immer schnellere Abfolge von Kollektionen und Sales das Leben schwer gemacht. Während das Designerstück im Original hier noch 350,00€ kostet, hängt es bei COS bereits für 80€, ach was – jetzt nur noch 40€. Wer kauft denn da noch das Designerstück für 350€?
Die Schnelllebigkeit der Trends führt das Business langsam, aber sicher ins Absurde. Zunächst hielten es Designermarken ja für eine gute Idee, Blogger in die Frontrow zu setzen, um einen neuen Trend für sich zu nutzen und mit dabei zu sein. Aber das geht jetzt nach hinten los. Auf diese Weise wird heute noch schneller kopiert, was die Kreativen herausbringen. Die führenden Marken überlegen bereits, wie man das ändern und die Exklusivität wieder herstellen kann.